Sonntag, 12. Dezember 2010

Egolaut im Radio - Interview und Bericht von Mephisto Radio

 

Hier könnt ihr einen Bericht über das Label Egolaut hören, der bei Mephisto Radio am 01.12.10 in der Sendung Hörbar lief. 

Montag, 22. November 2010

Demnächst auf Egolaut

Demnächst werden wir zwei sehr ausgefallene und eigensinnige Bands auf unserem Label präsentieren. Hier ein kleiner Vorgeschmack zum Lesen: 





Das erste Album des Quartetts um den jungen Saxophonisten Niklas Kraft wird am 01. Februar 2011 auf Egolaut erscheinen. Die Eigenkompositionen reißen den Hörer durch ihre energiegeladene Virtuosität und jugendliche Frische sofort mit. Es entsteht ein Klangkonstrukt, dass sich im Rahmen des modernen Jazz durch eingängige Melodien und facettenreiche Improvisationen kreativ entwickelt. Eine große Bereicherung dieses Albums namens „Ohne Sorgen“ ist außerdem das Feature von Johannes Enders und Felix Franzke, die das Quartett mit zusätzlichen Klangfarben bereichern. Die jungen Musiker des Quartetts (Niklas Kraft - Saxophon, Florian Kästner - Piano, Daniel Vargas - Bass, Stan Neufeld - Drums) sammelten bereits zahlreiche musikalische Erfahrungen, auch durch das Zusammenspiel mit verschieden bekannten Jazz-Musikern (z.B. Richie Beirach, Pepe Berns, Johannes Enders, Werner Neumann) und sind ein fester Bestandteil der Leipziger Jazz-Szene.



Brainwashed ist ein neues Projekt. Durchdachte Musik, aber nicht kopflastig. Eine Symbiose aus Punk, R&B und zeitgenössischem Jazz. Ein High-Energy-Cocktail, frech, frisch und aktuell, aber sich auch auf alte Meister wie Frank Zappa, Vernon Reid oder Ornette Coleman berufend. Eine Gehirnwäsche für Traditionalisten und Mainstreamer. 2010 in Leipzig gegründet, basiert die Musik von Brainwashed auf harten Grooves, ist aber trotzdem im Jazz zu Hause. Rock´n´Roll-Riffs treffen auf verschobene Rhythmen. Die Songstrukturen sind klar und deutlich, Melodien haben Ohrwurm-Charakter. Aber die Musiker nehmen den Hörer mit auf ihre Reise. Sich vom Song entfernend, mit Harmonie und Rhythmik gleichsam respektlos umgehend, stürmt die Band durch Zeit, Raum und Stilistiken der modernen Popularmusik.

Werner Neumann ist als (Jazz-) Gitarrist in beiden Welten zu Hause. Er pflegt nicht den sauberen Jazzton einer Semi-Akkustik sondern liebt den Gegensatz eines Blues- und Rocksounds in einer Jazz-Umgebung. Freie, harmonisch ungebundene Improvisation trifft auf klare Songstrukturen, schreiende Blues-Licks passen perfekt auf komplexe Akkordwechsel. Wesentliches Merkmal ist dabei immer die ungeheure Energie und Präsenz seines Spiels.
Mit Marcus Horndt hat Werner Neumann einen nicht minder ausdrucksstarken Keyboarder und Elektroniker an seiner Seite. Marcus Horndt beherrscht sein Instrument grandios, bedient aber auch zur gleichen Zeit diverse Apparate, denen er bislang ungehörte Töne und Geräusche zu entlocken vermag. 
Jacob Müller ist ein junges und frisches Gesicht in der deutschen Jazzszene. Mit brillanter Technik ausgestattet versteht es Jacob Müller, dem Projekt stets die rechte Basis am E-Bass zu geben und gleichzeitig als eigenständige Stimme im Quartett zu fungieren. 
Gaga Ehlert ist ein ebenso junger, fantastischer Schlagzeuger, der die Solisten mit unbändiger Kraft vorantreibt, jedoch immer auch song-dienlich zu spielen versteht. Mit seinem enormen Spielverständnis lotet er die dynamischen Höhen und Tiefen der Band aus und überschreitet gerne und bewusst sämtliche stilistische und ästhetische Grenzen.

Montag, 15. November 2010

Eindrücke vom Konzert im Telegraph

Das Konzert von Change Request am Freitag, den 12.11.10 im Telegraph (üprigens das letzte in dieser aktuellen Besetzung) war sehr abwechslungsreich gestaltet und hat einmal wieder gezeigt, welchen besonderen stilistischen Bezug sich die Band im Laufe der Jahre erarbeitet hat. Ein paar Eindrücke findet ihr hier.













Dienstag, 9. November 2010

Change Request, DUO Lucaciu/Stiehler & Apelkomplott bei Egolaut

Change Request ist eine der interessantesten Bands, die die deutsche Jazzszene derzeit zu bieten hat. In ihrer 3-jährigen Bandgeschichte erspielten sie sich in über 80 Konzerten und zwei CD Aufnahmen einen Namen und gewannen 2008 den „Internationalen Jazzpreis Straubing“.  Im April 2010 veröffentlichten sie ihr zweites Album „Die erträgliche Leichtigkeit des Seins“ beim Label Egolaut Leipzig. Change Request kann als Baby und sicherlich in ein paar Jahren als Urgestein des Labels Egolaut bezeichnet werden.
Durchtränkt und gestärkt aus ihrem künstlerischen Umfeld in Leipzig entstehen starke Kompositionen der vier eigenwilligen jungen Persönlichkeiten. Antonio Lucaciu (Sax), Sascha Stiehler (Piano), Matze Eichhorn (Bass) und Jan Roth (Drums) spielen Eigenkompositionen, die von modernem Jazz, zeitgenössischer Musik und Improvisationen geprägt sind. Ihre Songs sind beflügelt vom regen Austausch mit Kunstschaffenden, sowohl der Bildenden Kunst als auch der Neuen Musik. Individuelle Musiker mit renommierten Persönlichkeiten zu vergleichen, schränkt die Kunst im Sinne eines Genre-Kategorie-Denkens ein, kann den Interessenten jedoch auch einen Eindruck des Ideenreichtums von Change Request vermitteln. Stellen Sie sich vor, Wayne Shorter käme aus Leipzig und Bela Bartok, Arnold Schönberg und Olivier Messiaen wären seine Freunde!  
Die Aufbruchstimmung der Leipziger Kunstszene spiegelt sich in ihrem Spiel wider, zählen sie sich doch zu den treibenden Kräften dieser neuen, jungen Generation, welche sich für „mehr Raum für die Kunst“ mit Leib und Seele einsetzt.







... Change Request ...



Das erste Album von Change Request - EP (2008)

Das neuste Album von Change Request - Die erträgliche Leichtigkeit des Seins (2010)

http://www.myspace.com/changerequest


Der Pianist und Saxophonist der Band gründeten ein eigenes Ensemble namens Duo Lucaciu/Stiehler, welches noch stärker vom improvisatorischen Spiel und der individuellen Ausdrucksweise zweier Instrumente geprägt ist. Sascha Stiehler und Antonio Lucaciu musizieren und komponieren seit über 6 Jahren fast täglich miteinander, sind Gründer des Musiklabels Egolaut und Initiatoren des Jazzclub „Telegraph“ in Leipzig. Gemeinsam gewannen sie zahlreiche Preise, wie den „Leipziger Jazzpreis“ oder den „Internationalen Jazzpreis Straubing“. Sie sind Stipendiaten der „Hans und Eugenia Jütting Stiftung“ und Künstler des „Forum Tiberius“.



Antonio Lucaciu und Sascha Stiehler


Das Album von Duo Lucaciu/Stiehler - Traumfresserchen (2009)


http://www.myspace.com/duostiehlerlucaciu


Doch das ist natürlich noch lange nicht alles, was die Leipziger Jazzszene zu bieten hat. Das Trio Apfelkomplott - Phillip Scholz (Drums), Robert Lucaciu (Bass) und Basti Wehle (Tenorsax), bringt mit seiner quirligen Musik jede einzelne Persönlichkeit musikalisch zur Geltung. Jeder findet seinen Platz innerhalb des Sounds der Band: Phillip als Energietier, Instrumentationskönig und fester Baumstamm der Band, Robert als großer Empath, ein filigraner Virtuose, der immer wieder den Kampf in und mit der Musik sucht und Basti das Soundgespenst, ein Lyriker und "Säulenästhet". Doch das soll als Eindruck noch nicht reichen – zusammen ergibt dieses Konglomerat aus eigensinnigen, kreativen Ideen ein großes musikalisches Spektrum, das kompositorisch und improvisatorisch von ganz unterschiedlichen Meistern wie Joe Henderson, Ornette Coleman oder dem Fly Trio geprägt ist. Flexibilität ist beim Spielen und Hören dieser Band gefragt!
Die eigenen Ideen und Experimentierfreudigkeit jedes Einzelnen der Band lassen immer wieder neue Stücke entstehen. Mal sind diese von klarer linearer Struktur, in sich selbst drehend wie ein Kreisel, und von Harmonie geprägt. An anderen Stellen mutet die Musik Stücken von Bartok, Schostakowitsch und Schönberg an. Die rhythmische Ebene steht dabei im Zentrum der musikalischen Aufmerksamkeit, ist Spielwiese und Fundament gleichermaßen, worauf sich die Töne und Melodien des Saxophons ausbreiten können. Letztlich ist es der Zusammenklang, der wie ein Nährboden für Rhythmusblumen und Melodieblüten entsteht: Das Ganze zählt, das Detail fügt sich darin ein.
Apfelkomplott sucht zweifelsfrei ein Livepublikum, das den Reiz ihrer Musik in der Spontaneität und Vitalität, die eben nur konzertant transportiert werden kann, mit offenen Ohren wahrnimmt. Das Trio hat kein Interesse daran, Leute mit technischem Können und künstlerischer Versiertheit zu beeindrucken. Die Musiker von Apfelkomplott spielen, was sie hören und schicken ihr Publikum auf eine Reise durch den eigenen Kosmos - alles ist erlaubt, nichts erscheint unmöglich. Der Zuhörer erlangt somit die Fähigkeit den ehrlichen und wunderbaren Geist improvisierter Musik zu erleben, mit Rhythmen zu pulsieren und in ein Meer von Sound hinein zu springen.





http://www.myspace.com/apfelkomplott




Was ist Egolaut?

Das Label „Egolaut“ wurde von Antonio Lucaciu, Sascha Stiehler und Robert Lucaciu im April 2010 in Leipzig gegründet.
Ego“ bezeichnet den Selbstsinn, das Selbstbewusstsein und die Selbstaktivität, was konzeptionell an zentraler Stelle steht. Dabei ist die Verwirklichung und Reifung von eigenen künstlerischen Ideen und der individuellen Persönlichkeit Mittelpunkt des musikalischen Handelns.
Das Label „Egolaut“ hat ein jazzmusikalisches Profil, soll aber trotzdem stilistisch für andere Projekte offen bleiben. Konzeptionell steht nicht die Art der Musik, sondern die Qualität und die individuelle Begabung der jeweiligen Künstler im Vordergrund.  
Mit dem Label soll eine Plattform entstehen, durch die Künstler ihre Projekte veröffentlichen können und auf ein Netzwerk von Kontakten stoßen. Die enge Heimatverbundenheit zu Leipzig ist ein wichtiger Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit, da dort ein großer Kreis von begabten und eigensinnigen Künstlern vorhanden ist und eine Förderung dieser durch ein Netzwerk bisher fehlt. Das kann nicht nur von der Region Sachsen, sondern auch von Bundesländern wie Thüringen und Sachsen-Anhalt behauptet werden. Durch das Label sollen somit vorwiegend junge Musiker aus Mitteldeutschland gefördert werden, um ihnen eine Infrastruktur von Spielstätten, anderen Plattenfirmen, Studios und Rundfunkanstalten zu bieten, welche gerade im Bereich Jazz noch viele Möglichkeiten des Aus- und Aufbaus in sich birgt. Dadurch kann das Label, über die Leipziger Musikszene hinaus, dem Jazzleben ein Gesicht geben, als Wegbereiter der Förderung einer musikalischen Subkultur gelten und einen überregionalen Interessenaustausch ermöglichen. Das Projekt versteht sich als Baustein der Entstehung einer mitteldeutschen Jazzszene.  
Innerhalb der Kooperation mit dem ZUGHAFEN in Erfurt soll eine enge Zusammenarbeit und Präsentation von Künstlern mit heimatlichem Bezug zu Mitteldeutschland, die im Bereich „Jazz“ bzw. improvisierte Musik künstlerisch versiert sind, entstehen. Das Label wird sich über die Veröffentlichung von CD’s hinaus, auch um das Booking, die Promotion sowie die Betreuung der Bands kümmern.
Musikgruppen und Künstler, die sich bereits eng mit dem Label verbunden fühlen, sind: Duo Lucaciu/Stiehler, Change Request oder „Moritz und das große alte Problem“. Weitere Vorhaben und Ideen sind in Planung und können schon einige vielseitige Entdeckungen für die Liebhaber der Jazzszene versprechen!